Geschäftsmodellinnovationen (GMI) fördern
Business Model Navigator™: Schlüssel zur Geschäftsmodellinnovation
Um in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle regelmäßig überdenken und Innovationen zulassen. Der St. Galler Business Model Navigator™ (BMN) ist ein nützliches Tool, das Unternehmen dabei unterstützen kann. Er ist eine Art Werkzeugkasten, der es ermöglicht, Geschäftsmodellinnovationen systematisch zu entwickeln, indem er 55 ausgewählte Geschäftsmodellmuster kreativ kombiniert. Die Idee wurde von Oliver Gassmann, Karolin Frankenberger und Michaela Csik in ihrem Buch ‚Geschäftsmodelle entwickeln, 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Model Navigator‘ (2013) ausführlich beschrieben.
Die Entwicklung des Business Model Navigator™
Die Autoren, nämlich Oliver Gassmann, Karolin Frankenberger und Michaela Csik, haben von Anfang an erkannt, dass Geschäftsmodelle keine eindeutigen Strukturen aufweisen. Unter dieser Annahme haben sie über einen Zeitraum von fünf Jahren intensiver Arbeit im Rahmen von Aktionsforschung und Beratungsprojekten den Business Model Navigator entwickelt und als St. Galler Business Model Navigator™ veröffentlicht.
Dieser Navigator besteht aus einem „Magischen Dreieck“ (MD) und 55 bewährten Geschäftsmodellmustern. Diese Geschäftsmodelle repräsentieren einen Großteil der erfolgreich entstandenen Geschäftsmodelle der letzten 50 Jahre sowie zahlreiche Pioniere in der Geschichte von Geschäftsmodellen. Nicht analysiert wurden dabei erfolglose Geschäftsmodelle.
TRIZ und Business Model Navigator™: Ein Vergleich zweier Ansätze
Um die Gültigkeit ihrer Erkenntnisse zu unterstreichen, vergleichen die Autoren den Business Model Navigator (BMN) mit TRIZ. Dabei legen sie nahe, dass beide Methoden gewissen technischen Regeln folgen.
TRIZ ist die Abkürzung für „Theorie des erfinderischen Problemlösens“ in Russisch, oder auch bekannt als „Theory of Inventive Problem Solving“ (TIPS), nachdem russische Wissenschaftler in die USA auswanderten, nach der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1989. Die Idee hinter TRIZ, entwickelt von Genrich Saulowitsch Altschuller und Rafael Borissowitsch Shapiro im Jahr 1956, war, allgemein gültige innovative Prinzipien aus der Analyse von 40.000 von 1 Million Patenten abzuleiten.
Die Entwicklung von TRIZ: Von 40 Prinzipien zu einem innovativen Ansatz
TRIZ identifizierte ursprünglich 40 Prinzipien und 39 Parameter, um innovative Lösungen zu finden. In der Praxis kann es jedoch schwierig sein, technische Widersprüche mit Hilfe einer Widerspruchstabelle zu formulieren. Daher wurden Innovationsprinzipien basierend auf ihrer statistischen Häufigkeit bevorzugt. Zehn dieser Prinzipien führten zu etwa 60 Prozent der vertretbaren Lösungen.
Im Laufe der Zeit wurde die TRIZ-Methode auf acht Prinzipien verkürzt, und die Widerspruchstabelle wurde aufgegeben. Es gab auch Ableger, wie die „Widerspruchsorientierte Innovationsstrategie“ (WOIS) oder das „Konzept der problemorientierten Invention“ (PI-Konzept), die sich unabhängig von TRIZ entwickelten.
Warum BMN und TRIZ verglichen werden: Parallelen und Validität
Die Frage, warum die Autoren den Business Model Navigator (BMN) mit TRIZ vergleichen, mag nicht sofort ersichtlich sein. Denn, wie Peter F. Drucker feststellte, „Innovation bedeutet vor allem nicht Erfindung. Es ist ein Begriff des Wirtschaftslebens und nicht der Technik“ („Neue Management-Praxis, Band 1“, 1974). Trotzdem erleichtert dieser Vergleich aufgrund einiger Parallelen die Darstellung des BMN und hebt die Validität von TRIZ hervor.
Die richtige Perspektive beim Business Model Navigator
Um das Konzept des Business Model Navigators besser und einfacher zu erklären: Wenn Sie Ihr Geschäftsmodell verbessern möchten, ist der erste Schritt die Analyse Ihres aktuellen Geschäftsmodells. Dieses bestehende Geschäftsmodell dient als Referenzpunkt für zukünftige Innovationen. Daher betonen die Autoren des Business Model Navigators die Bedeutung, die richtige Perspektive oder „Flughöhe“ bei dieser Analyse zu haben. Wenn Sie nämlich nicht genügend Abstand zu Ihrem aktuellen Geschäftsmodell halten, wird die Auswahl der passenden Innovationsansätze von Anfang an schwierig.
Das Magische Dreieck im Business Model Navigator™
Das Magische Dreieck, ähnlich der Widerspruchstabelle in TRIZ, ist ein wichtiges Konzept im BMN. Es dient dazu, Geschäftsmodelle umfassend zu beschreiben. Das Magische Dreieck setzt sich aus vier Hauptkomponenten zusammen:
- Wer (Zielkunde): Dies ist der Mittelpunkt des Geschäftsmodells und repräsentiert die Zielgruppe.
- Was (Nutzenversprechen): Hierbei handelt es sich um das Versprechen, das an die Kunden gemacht wird, also was das Geschäftsmodell ihnen bietet.
- Wie (Wertschöpfungskette): Dies beschreibt die Prozesse und die Wertschöpfungskette, die erforderlich sind, um das Nutzenversprechen zu erfüllen.
- Wert (Ertragsmechanik): Diese Komponente bestimmt, ob das Geschäftsmodell nachhaltig und rentabel ist.
Von GMI kann dann gesprochen werden, wenn mindestens zwei dieser Bestandteile verändert werden.
Die 55 Geschäftsmodellmuster im Business Model Navigator™
Die 55 Geschäftsmodellmuster im BMN spielen eine ähnliche Rolle wie die ursprünglichen 40 Prinzipien (jetzt 10) in TRIZ. Sie dienen als inspirierende Ideenquelle für die Entwicklung von innovativen Geschäftsmodellideen. Diese Muster wurden aus etwa 240 verschiedenen Beispielen aus verschiedenen Branchen abgeleitet. Die Autoren schätzen, dass etwa 90 Prozent der neuen Geschäftsmodelle auf diesen 55 Mustern basieren.
Die Strategien im Business Model Navigator™
Die Strategien im BMN basieren auf der Erkenntnis von Josef Alois Schumpeter, einem Innovationsforscher, dass Innovationen oft auf bestehendem Wissen aufbauen. Daher folgen die Strategien des BMN einem einfachen Ansatz:
- Kreative Imitation aus den 55 Mustern: Hierbei geht es darum, kreativ von den 55 Geschäftsmodellmustern zu lernen und sie auf neue Weise anzuwenden.
- Rekombination der 55 Muster: Diese Strategie beinhaltet die Idee, die 55 Muster auf innovative Weise miteinander zu kombinieren, um etwas Neues und Effektives zu schaffen.
Die Auswahlmethoden im Business Model Navigator™
Die Methoden im BMN sind vergleichbar mit der Widerspruchstabelle in TRIZ und zielen darauf ab, die passenden Muster auszuwählen:
- Ähnlichkeitsprinzip: Bei dieser Methode werden in einer systematischen Überprüfung ähnliche Muster aus den 55 verfügbaren ausgewählt und für mögliche neue Ideen in Betracht gezogen.
- Konfrontationsprinzip: Hierbei geht es darum, Muster aus Branchen zu suchen, die normalerweise nicht miteinander in Verbindung stehen, und diese für innovative Ansätze zu kombinieren.
Die Umsetzung von innovativen Geschäftsmodellideen im Business Model Navigator™
Sobald die innovativen Geschäftsmodellideen (GMI) gefunden wurden, ist es wichtig, sie erfolgreich in die tägliche Unternehmenspraxis umzusetzen, da dies entscheidend für die langfristige Existenz des Unternehmens ist. Der BMN schlägt dazu die folgenden Schritte vor:
- Ziele festlegen und Strukturen aufbauen: Klar definierte Ziele setzen und die notwendigen organisatorischen Strukturen schaffen.
- Mitarbeiter einbeziehen und Verantwortlichkeiten festlegen: Die Mitarbeiter aktiv in den Umsetzungsprozess einbeziehen und klare Verantwortlichkeiten zuweisen.
- Weiterbildung organisieren und Firmenkultur beachten: Schulungsmaßnahmen planen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter die neuen Ansätze verstehen, und dabei die bestehende Unternehmenskultur berücksichtigen.
Es ist wichtig zu bedenken, dass die Umsetzung von GMI, wie jede Vision, eine begrenzte Gültigkeitsdauer hat. Daher gibt es einige Herausforderungen zu beachten:
- Schnelle Erfolge erzielen: Um die Umsetzungsdynamik aufrechtzuerhalten, sollten rasch erste Erfolge erzielt werden.
- Geduld üben: Es ist wichtig, geduldig zu sein, damit alle Mitarbeiter am Veränderungsprozess teilnehmen können.
- Strategie ständig überprüfen: Die Strategie sollte kontinuierlich überwacht und angepasst werden, da die Unternehmenskultur oft den Erfolg beeinflusst, wie Peter F. Drucker sagte: „Die Kultur übertrifft oft die Bedeutung der Strategie.
Unsere Erfahrungen mit dem Business Model Navigator™
Als eine Unternehmensberatung, die sich auf die Beratung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Existenzgründer:innen spezialisiert hat, haben wir umfangreiche Erfahrungen im Einsatz des BMN bei der Entwicklung innovativer Geschäftsmodellideen gesammelt.
55 Muster:
Wir haben alle 55 Muster genutzt und festgestellt, dass keine weiteren Muster erforderlich waren. Unsere Erfolgsbilanz liegt bei 100 Prozent, was bedeutet, dass diese Muster äußerst effektiv sind.
Ranking der Muster:
Wir haben eine Rankingliste, die statistisch relevant ist. Diese Liste ermöglicht es uns, bereits im Vorfeld der Mustersuche Vorschläge zur Vereinfachung oder Diskussion vorzubereiten, was unsere Arbeit effizienter gestaltet.
Methoden:
Wir setzen beide Methoden, das Ähnlichkeitsprinzip und das Konfrontationsprinzip, häufig auch kombiniert, ein. Insbesondere das Konfrontationsprinzip hat sich als sehr fruchtbar erwiesen, da es oft zu neuen und innovativen Ideen führt.
Umsetzung:
In unseren Workshops nutzen wir den BMN als prozessorientierte Konstruktionsmethode, um das Verständnis der Teilnehmer bereits in der Anfangsphase erfolgreich zu fördern. Dies trägt dazu bei, die Umsetzung der Geschäftsmodellideen effizienter zu gestalten.
Beratung mit dem Business Model Navigator™ bei Glassl & Brandel
Bei unserer Beratung steht der Zielkunde, also das „Wer“, nicht nur im Zentrum des Magischen Dreiecks im Business Model Navigator, sondern auch in unserer gesamten Beratung. Dies ist besonders wichtig, wenn es um die Entwicklung individueller Geschäftsmodellinnovationen (GMI) geht. Wir sind die richtigen Partner dafür, da wir nicht nur mit dem BMN und Tools wie dem Business Model Canvas vertraut sind, sondern auch über umfangreiche Erfahrung aus der Beratungspraxis verfügen.
Wenn Sie Geschäftsmodellinnovationen für Ihr Unternehmen in Betracht ziehen, erfahren Sie von uns, wie wir Sie dabei konkret unterstützen können. Gerne bieten wir Ihnen ein ausführliches und kostenfreies Gespräch an, um Sie umfassend zu informieren und zu beraten.
Kontaktieren Sie uns – wir sind für Sie da.